Vietnam

Transporter für Schweine

Vietnam ist ein kommunistisches Land, in dem sich Entwicklungsprojekte nur schwer realisieren lassen. Kolping setzt daher auf eine Vielzahl von kleinen Initiativen, die langsam aber stetig Erfolg zeigen:

Seit 19 Jahren stellt sich die 49-jährige Nhan den Wecker auf ein Uhr nachts. Zu dieser kühlen Nachtstunde holt die Mutter von fünf Kindern Schweine von benachbarten Bauern zur Schlachtung auf ihren Hof. Jahrelang zog sie die Tiere mit einem primitiven Karren über die unbefestigten Wege. Das kostete viel Zeit und Kraft. Sie schaffte es oftmals nicht, rechtzeitig wieder zurück zu sein, um ihre Kinder für die Schule zu wecken.

Seit ein paar Jahren dient für diesen Transport ein Lieferwagen, der von Kolping mitfinanziert wurde. Nhan hat es geschafft und sich durch harte Arbeit zur erfolgreichen Geschäftsfrau hochgearbeitet. Rundum unterstützt von ihrem Mann engagiert sich Nhan zudem inzwischen als Finanzmanagerin der örtlichen Kolpingfamilie. „Bei uns gibt es viele Arme, denen man helfen muss. Ich war ja selbst einmal sehr arm, ich kenne diese Lebensbedingungen ganz genau. Daher war es für mich eine Offenbarung, als ich die Ideen von Kolping kennen lernte“, erklärt die Geschäftsfrau.

Und auch ihre Kinder gehen nun wieder regelmäßig zur Schule und lernen fleißig um einen guten Abschluss zu machen. So konnte mit einer kleinen Hilfestellung einer ganzen Familie eine Perspektive für ein besseres Leben eröffnet werden.

Indien

Milchkühe sind heilig und hilfreich

Anandhi konnte ihre Lebenssituation dank des Milchtier-Programms von Kolping verbessern. Wie viele Inder in ländlichen Regionen besitzen sie und ihr Mann kein eigenes Land und ihr Lebensunterhalt hängt von Tageslöhnen ab. Das Einkommen war kaum ausreichend, um die Ausbildung ihres Sohnes und die medizinische Behandlung von Anandhis Nierensteinen zu bezahlen. „Unsere Situation war aussichtslos und als die Schmerzen meines Mannes immer schlimmer wurden, wusste ich, dass wir grundlegend etwas ändern müssen“, erinnert sich Anandhi. Dank eines Darlehens im Rahmen des Milchtier-Programms von Kolping konnte die Familie eine Kuh kaufen und somit ihr Einkommen um umgerechnet 45 Euro erhöhen, sodass es nun alle Ausgaben abdeckt.

Die Kleinkreditprogramme von Kolping Indien zeigen großen Erfolg und tragen dazu bei, dass junge Menschen eine Ausbildung erhalten und Familien ihre Lebenssituation im Allgemeinen verbessern können.

Philippinen

Es wird gebacken und gekocht

Der 24-jährige Kim Francis Olbes lernt Koch. Er hat bereits klare Ziele, was er nach der Ausbildung machen möchte:

„Nach der Schule konnte ich keine Ausbildung machen, weil meine Eltern nicht das Geld für eine Ausbildung hatten. Deshalb war ich bislang arbeitslos. Ich hing auf der Straße rum und wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Meine Großmutter machte sich große Sorgen, dass ich auf die schiefe Bahn gerate. Deshalb hat sie mir aus ihrer Kolpingsfamilie einen Sponsor vermittelt und jetzt lerne ich hier Koch. Das macht mir unheimlich viel Spaß. Später möchte ich zur See fahren und Schiffskoch werden.“

Das Kolpingwerk auf den Philippinen bietet in Naga City verschiedene Ausbildungskurse (z.B. als Bäcker, Koch, Friseur, Masseur) an. Für die Kochausbildung im Ausbildungszentrum (KSPI), die sich aus Kochkursen für die gewerbliche Küche und Konditoreikursen zusammensetzt, ist das KSPI sehr bekannt. Auszubildende erhalten nicht nur praktischen Unterricht, den sie zum Kochen brauchen, sondern lernen auch Wissen über die Bedeutung von Nahrung und Lebensmitteln in der Gastronomiebranche.