Pão de queijo hat seinen Ursprung in den brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais und Goiás, sowie in Paraguay und Nord-Argentinien. Die Herkunft des Rezeptes ist nicht eindeutig geklärt, es wird jedoch vermutet, dass es seit dem 18. Jahrhundert existiert. Seine große Beliebtheit in Brasilien erlangte es jedoch ab dem Jahre 1950.
Bei Pão de queijo handelt es sich im Prinzip um eine Brandmasse aus Polvilho (Stärke, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Maniokmehl entsteht, siehe auch Tapioka). Tapiokamehl/Tapiokastärke wird aus der Wurzelknolle des Manioks hergestellt. Es ist ein glutenfreies, stärkehaltiges, leicht süßliches Mehl, das besonders gut zum Binden von Suppen, Saucen, Dips oder Pastetenfüllungen geeignet ist. Aber auch bei Süßspeisen findet es Verwendung. Gebäck wird wunderbar locker und goldgelb.
Für die Herstellung der brasilianischen Käsebällchen ist dieses Mehl unerlässlich.
Beliebter Snack:
Am besten schmecken diese Käsebällchen direkt warm aus dem Ofen mit einem frischen Salat dazu.
Gegessen werden sie immer, wenn man Hunger hat, typischerweise aber zum „Cafe da tarde“ – einer Art Nachmittags-/Abends-Kaffee/Abendessen, das man in Brasilien zwischen 17 und 19 Uhr zu sich nimmt. Aber es spricht natürlich nichts dagegen, sie schon zum Frühstück zu genießen. Abends werden die Pão de Queijo auch gerne als Snack mit etwas Butter und Salz zu einem Bier oder Mochito oder einem Caipi gereicht.
Hier unser Vorschlag:
1kg Tapioka (Mehl), oder, falls zu bekommen, Polvilho azedo
200 ml Öl
500 g Käse, gerieben (Gemisch aus Parmesan und Gouda, mittelalt)
3 Eier Größe M
400 ml Milch
125 ml Wasser
1EL Salz, gehäuft
Zubereitung:
Wasser, Milch, Öl und Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen und das Tapiokamehl nach und dazugeben und unterrühren. Die 3 Eier verquirlen und in den Teig gleiten lassen. Alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
Zum Schluss den geriebenen Käse zufügen und den Teig mit den Händen richtig verkneten. Sollte er zu klebrig sein, bitte noch etwas Tapiokamehl unterkneten. Der Teig hat eine recht weiche Konsistenz. Daher sollte er für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen, damit sich die Bällchen besser formen lassen.
Mit einem Eisportionierer oder einem Esslöffel kleine Teigmengen abstechen und Kugeln daraus formen. Diese mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 20 – 25 Minuten auf der mittleren Schiene bei 180 – 200°C Umluft goldgelb backen.
Nach Ende der Backzeit sind sie von außen leicht knusprig und von innen herrlich weich. Diese besondere Konsistenz ist genau richtig.
Tipp:
Die Bällchen lassen sich prima als Rohlinge auf Vorrat einfrieren und bei Bedarf portionsweise entnehmen. Etwas antauen lassen und wie oben beschrieben goldgelb backen.